2015. március: Polai György: Egy „talált tárgy” elé… – Szabados György előadása Nagykanizsán – Szabolcs-szatmár-beregi Szemle

Posted by Rudolf Kraus

Az anyag Polai György gyűjtőtől származik.

György Polai:

Einleitende Worte zu einem “Schatzfund”
György Szabados’ Vortrag in Nagykanizsa

Ich wünschte, dass das alte gute Tesla Tonbandgerät noch funktioniert, das am 5. Februar 1974 im Jazz-Klub in Nagykanizsa den Vortrag des Komponisten und Pianisten György Szabados über die drei Jazzriesen mit „C“ (O. Coleman, J. Coltrane, D. Cherry) aufgenommen hat. Es funktioniert aber nicht mehr, das Tonband ist auch verschwunden, von der Zeit verweht…

Nur dieser Text ist da, den ich als verloren geglaubt habe, aber dank meines Freundes Gyula Halász ist er vor einigen Wochen zum Vorschein gekommen, den er hat für sein Buch „Jazz in Kanizsa“ (1995) sozusagen jedes Jazz-Material im Zusammenhang mit Nagykanizsa gesammelt und aufbewahrt.

Der Leser kann also einen richtigen Schatzfund kennenlernen, den niemand mehr und gründlicher angeschaut hat, als ich. Ich habe nämlich den Vortrag mit dem ehemaligen Tonbandgerät aufgenommen und den Text blitzschnell – mit der Begeisterung eines 17jährigen – getippt, mit unglaublicher Freude. Als ich den Text wieder in die Hand genommen und gelesen habe, habe ich Gyuri’s Stimme während der ganzen Zeit gehört, genauso, wie es vor 40 Jahren vorgetragen wurde.

Damals hatte ich schon die späteren Coltrane Werke dank des lieben Sanyi Vajda der hinter uns stand, der uns gute Musikaufführungen auf Tonband selbstlos und unermüdlich zugeschickt hat; ich habe bereits mehrere Szabados Konzerte – von den sehr wenigen – gesehen und gehört (Nagykanizsa, 29. März 1973, Egyetemi Színpad am 27. Dezember 1972 und am 12. April 1973), ich habe mit Gyuri bereits mehrere lange Gespräche und Korrespondenz geführt und vielleicht habe ich ihnen schon einen Besuch in der Borbolya Strasse abgestattet. Ich erinnere mich, wie wir uns nach dem Szabados-Konzert in Nagykanizsa im März 1973 zu viert (Gyuri, Sanyi Vajda, mein Bruder und ich) in der kleinen Stube unserer Wohnung für eine Nacht zusammengedrängt haben.

Im Februar 1974 löste sich das Szabados-Sextett auf, weil nach einem gut gelungenen Konzert in Üröm Misi Ráduly vom Jazzfestival in Pau (im September) mit der Gruppe von Gyuri nicht zurückgekommen war. Er flog nach Boston in den USA, um in der Berklee School of Music zu studieren. Damals, Anfang Februar 1974 wusste ich nicht, dass ich am 15. März schon die Musik von Gyuris Quartett im Fészek-Klub hören konnte, wo Vili Jávori am Schlagzeug saß, und ich hatte keine Ahnung, dass ich noch im selben Jahr am ersten Tag der Aufnahme von „Die Hochzeit (Az esküvő ) – die beste ungarische Jazzplatte aller Zeiten – im Studio der Hanglemezgyártó Vállalat in der Rottenbiller Strasse anwesend sein konnte. Damals saß Imre Kőszegi am Schlagzeug. War es der bösen Sternenkonstellation von Gyuri oder nur der Nachlässigkeit der zuständigen Genossen zu danken, dass die leeren Tonbände für die Aufnahme nicht vorbereitet waren, so haben sie mit benützten Tonbändern experimentiert…

Fünf Jahre später, am 14. März 1979 war Gyuri mit seiner Frau in Pécs und hielt einen Vortrag im Juristen-Klub mit dem Titel: John Coltrane und die zeitgenössische Musik. An diesem Samstagvormittag wollten wir uns mit einem Spaziergang in Tettye aufheitern, als uns der junge Reporter des Rádió Pécs das Mikrophon unter die Nase hielt: „Was wissen Sie über Albert Einstein? – da es gerade sein Geburtstag war. Gyuri hat so eine Vorlesung improvisiert, was dem armen Jungen den Atem raubte. Ich glaube nicht, dass diese Aufnahme noch existiert, aber ich weiß, dass der damalige Vortrag von Gyuri nicht aufgenommen wurde, wir haben nur ein kurzes Gespräch im Universitätsblatt von Pécs publiziert: „György Szabados über den ungarischen Jazz“.

An jenem Abend hatte ich eine Überraschung für Gyuri. Ich habe ihn zur technischen Schule geführt, wo die Tänzer des Pécsi Baletts eine Choreographie von Imre Eck aufgeführt haben, gestaltet nach einem Stück von Gyuri: das „Miracle“Gyuri hat keine Ahnung davon, dass das vorbereitet wurde, und übrigens kostete es uns nicht wenig Kampf, dass uns der Einlass gewährt wurde.

György Szabados hat in Nagykanizsa frei über die drei „C“ gesprochen – er brauchte keine schriftliche Vorlage. Der nachstehende Text des Vortrags ist praktisch eine wortwörtliche Abschrift (außer einigen kleineren stilistischen Korrekturen). Daraus ist klar zu sehen, wie „fertig“, sogar „druckfertig“ seine Aussage damals schon war.

György Szabados am 11. Juli 2009 in Nyirbátor, nach dem Konzert anlässlich seines 70. Geburtstags während des Szárnyas Sárkány Festivals.
Foto: Péter Marssó