Alles wie gehabt?

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Viele Musikfans halten György Szabados für den „einsamen Wolf“ unter den ungarischen Jazzmusikern, als der „in innerem Exil lebende König“ der progressiven Avantgarde, der freien Musik. Ich würde diese Behauptung bestreiten. In den vergangenen 20-22 Jahren war Szabados nur selten einsam; junge Musiker, die sich nach einer wahren schöpferischen Arbeit gesehnt haben, haben ihn oft aufgesucht und gesellten sich ihm bei. Außerdem war seiner Natur nichts weiter entfernt, als mit scharfer Zunge zu argumentieren oder sich über die Beute zu prügeln. Inneres Exil? Soziologische Untersuchungen des Publikums der letzten Jahre zeigen, dass er einer der drei beliebtesten Jazzmusiker ist – wenn nicht sogar der beliebteste. Das Publikum hat ihn nie verbannt, höchstens wurde er für kurze Zeit außerhalb „offizieller“ Gehege verbannt – dank manchen ignoranten oder neidischen Musikerkollegen, der verkrampften Musikkritik und interessenlosen Kulturpolitikern. Aber das hat ihn nicht entmutigt. Der jetzt 45jährige Komponist, Pianist und Leiter verschiedener Musikformationen ist eine außerordentliche Persönlichkeit des Musiklebens in Ungarn. Für die Jazzanhänger ist er manchmal zu abstrakt, viel zu exzentrisch – und die Koryphäen der klassischen Musik behaupten, dass seine Musik in eine andere – wer weiß was für – Kategorie gehört. Sicher ist, dass diese Musik in keine verstaubte Schachtel passt, weil sie eine völlig originelle Synthese ist: eine unvergleichlich geglückte Legierung der zeitgenössischen Musik, des heutigen Jazz und der Volksmusik; tatsächlich ist sie eine moderne zeitgenössische Musik, nur steht im Mittelpunkt seiner über allen Gattungen stehenden musikalischen Metasprache nicht die spekulative, sondern die auf natürlicher Musikalität basierende Improvisation und eine frei gehandhabte, schwebende Rhythmik; gedanklich wendet er sich ebenfalls in Richtung Totalität, bereit zur Aufnahme verschiedenster Kulturen.  Ihrer Natur nach jedoch, ist sie charakteristisch ungarisch: ihre Rhythmik wird auf das parlando rubato des Volksgesang, des „Singsang“ Stils, sowie auf die Prosodie der ungarischen Sprache und der lebenden gesprochenen Sprache aufgebaut und auch gefühlsmäßig ist sie mit der Volksmusik verbunden.

Ungewöhnlich sind auch die ästhetische Vielfältigkeit und dabei aber auch die schöpferische Kontinuität, die die Laufbahn von Szabados auszeichnet. Bereits im Jahr 1963 war er unter den Ersten in Europa, die mit dem Konzept offener Musik experimentierten, aber die Sympathie der ungarischen Berufskollegen und offiziellen Fachleute konnte er sich nicht einmal mit dem Großen Preis des Jazzfestivals von San Sebastian im Jahr 1972 erwerben. Lange Jahre lebte er in völliger Ausklammerung und arbeitete mit wechselnden Partnern. Während zwanzig Jahren sind nur zwei LPs von ihm erschienen (1975: Az esküvő, [Die Hochzeit] und 1983: Adyton) und zwischenzeitlich sind solch großartige Werke entstanden, wie der Csíki verbunk (Verbunkos aus Csík), die Katonazene (Soldatenmusik) oder die berühmteste Produktion des von ihm geleiteten Kortárs Zenei Műhely (Zeitgenössischer Musik Workshop), Csiga (Schnecke), nicht zu sprechen von seinem Konzert in Győr im Jahr 1983* mit dem weltberühmten amerikanischen Saxophonisten Anthony Braxton, ohne dass diese Aufgezeichnet wurden. Ein verbannter Puszta-König wäre bei so vielen Hürden schon längst sauer geworden, aber György Szabados glaubte und glaubt hartnäckig an sein eigenes musikalisches Konzept, und die Zeit scheint ihn zu rechtfertigen. Seine schöpferische Haltung ist nicht durch Beleidigung gekennzeichnet, sondern von einer Sisyphosschen Attitüde bestimmt, und zwar im Sinne von Camus, d.h., wir müssen ihn uns als glücklich vorstellen, weil er von der Art eines Menschen ist, dessen „strebender Kampf in die Höhe reicht, um das menschliche Herz zu füllen“. In letzter Zeit scheint die Eiskugel um ihn herum zu tauen: letztes Jahr wurde er mit dem Liszt-Preis ausgezeichnet und endlich ist seine zweite LP, Adyton auch erschienen.

Wie ist seitdem Ihr Wohlbefinden? Hat es sich etwas geändert?

Wie wenn wir in einem auftauenden, Hoffnung schöpfenden Kurs wären, das Leben hier in Ungarn ist etwas ermutigender geworden, auch wenn die Welttendenzen nicht die besten sind. Für meine Person bedeutet es so viel, dass ich arbeiten, komponieren, Konzerte geben, sprechen konnte, und was das Wichtigste ist: ich konnte anderen Freude bereiten – was an und für sich schon ein Zeichen der Veränderung ist. Der Liszt-Preis ist auf jeden Fall eine große Freude, denn zum einen ist er das Ergebnis der geleisteten Arbeit, andererseits meine ich, dass die Auszeichnung nicht so sehr für mich gilt, sondern eher der musikalischen Tendenz, worin ich mich bewege, die ich vertrete.

Was reizt Sie an improvisativer-intuitiver Musik, sei es Jazz oder Volksmusik? Letztendlich ist das Spielen von notierten Musikwerken auch eine Art Improvisierung: die gebundene Form muss jedes Mal neu mit Inhalt gefüllt werden.

Es ist war, dass das Spielen eines notierten Musikwerkes eine fantastische Aufgabe ist, aber die Improvisation ist ein kreativer Zustand, indem die Großartigkeit des Moments immer andere Dimensionen eröffnet, und mal breitere, vollständigere Wahrheiten aufweist, die nur dort auf der Bühne geboren werden und sonst nicht mehr zum Vorschein kommen können. Aber ich muss sofort hinzufügen: die Konfrontation zwischen der komponierten und improvisativen Musik ist ein gekünsteltes Problem. Die zwei Methoden ergänzen und überlappen sich, helfen einander gegenseitig, verschmelzen in der heutigen, zeitgenössischen Musik, zumindest in den herausragenden Werken. Das Wesentliche ist jedoch, wie komplex und wahr die Aussage des Komponisten ist und ob er das mit einem ästhetischen Anspruch macht, der dieser Behauptung würdig ist. Der Glaube, dass sowohl die ästhetische als auch die ethische Wahrheit nur mit einem Zustrom kluger, künstlich aufgeblähter kompositorischer Argumente und Methoden akzeptiert werden kann ist eine Fehleinschätzung.  

Warum haben Sie das parlando rubato als Ausgangspunkt für Ihren Rhythmus gewählt?

Wenn jemand einen ungarischen Volkssänger hört, der ein Klagelied oder Wiegenlied oder Liebeslied singt, kann er bemerken, wie der Sänger das Lied biegt und „abwärts gleitet“, so, wie es die momentanen Gefühle erfordern. Das Nacheinander der Töne hat eine sehr intime, sehr tugendhaft bewahrte Rhythmik, die aufgrund dieser Intimität reich und zutiefst menschlich ist. Das ist ein verführerisches und gleichzeitig humanes Leitprinzip dafür, dass ich verschiedene afrikanische, asiatische, osteuropäische Rhythmen miteinander in Verbindung bringe, und zwar aufgrund von traditionellen, uralten, ungarischen Grundlagen. Parlando-rubato garantiert, dass eine seelisch aufrichtige, wahre Musik ertönt, weil es die kalten, gekünstelten, spitzfindigen Strukturen nicht toleriert.

Sie haben für das diesjährige Frühlingsfestival ein Werk komponiert: die Zeremonienmusik (Szertartászene). Das ist das Ritual eines imaginären, in der Tiefe der Seele erlebten Fests. Wenn ich es bedenke, ihre erste Platte, Az esküvő, aber sogar Adyton stellen eine Art höhere Gemeinschafts-Zeremoniemusik dar. Glauben Sie dermaßen in der Kraft der Riten?

Ich ehre diejenigen, die fähig sind, ihr Gehirn in dieser computerisiert-digitalen Welt so gezielt zu schärfen, dass sie auf Feier und Rituale abschätzig blicken, aber es ist meine Überzeugung, dass man mit einer solchen Mentalität nicht sein eigener Herr sein kann, seinen Willen über Dinge und Technologien nicht durchsetzen kann. Darum muss er in sich auch das Naturwesen pflegen, das in ihm seit seiner Geburt als inhärente Mitgift anwesend ist, nur nicht entfaltet. Es verdirbt immer mehr, d.h., noch nie gab es ein derartiges Bedürfnis nach menschlicher Kultur. Wir müssen uns jeden Tag entscheiden, was wir für richtig oder falsch halten, was für intellektuell oder borniert, was für Egoismus oder Freigiebigkeit. Wenn es das Ritual gibt – und ich glaube, dass es existiert! – dann betrifft es nicht die Mystifizierung der Computer, sondern das Ritual unserer Verhaltensformen zum Wohle der Gemeinschaft. Dieser Ritus manifestiert sich manchmal nur in unserer Vorstellungskraft, zu einer imaginären Zeit oder während einer imaginären Zeremonie, aber in den Tiefen unserer Seele sehnen wir uns danach und bringen ihm Opfer dar.

Die Zeremonienmusik ist voll von alten fernöstlichen Motiven: archaische, chinesische, japanische, tibetische. Warum haben Sie in Zeit und Raum soweit zurückgegriffen?

In der Natur erscheint alles in dualer Form: Mann-Frau, niedrig-hoch, positiv-negativ… Es gibt die Außenwelt und mich, also alles, was mein Denken verdauen kann, muss ich akzeptieren. Einer der wichtigsten Bezüge: Ost und West – diese zwei erprobten Felsen in Weltanschauung und Mentalität mit all ihren Erscheinungsformen. Wir sind zwischen den beiden, aber unsere älteren Musiktraditionen, unsere Volkslieder stammen aus dem Osten, nicht im Sinne von barbarisch, sondern im Sinne von einer hohen Ordnung. Erst jetzt beginnen sich langsam die Geheimnisse der orientalischen Kultur zu enthüllen, dessen scheinbare Einfachheit viel umfangreicher und komplexer ist, als wir es uns vorgestellt haben, und wie wir lange Zeit abschätzend darüber gesprochen haben. Nachdem wir Ungarn ein Ohr im Osten haben, können wir in dieser Gegend glaubwürdiger suchen, als andere. Hinter den ungarischen Klageliedern höre ich heute noch den Gesang der alten Männer in Nordjapan, die Mongolen, die zweistimmig singen, die kasachischen Koboz-Spieler und diese Aufzählung könnte ich noch lange fortsetzen.

Nach 15 Jahren kommt wieder der Gesang in Ihrer Musik vor…

Der Gesang ist für mich wieder wichtig geworden. Ich meine, wir wissen nichts über Klänge, Musik, die Welt zusammenhaltende Harmonie, wenn wir die Vibration des Gesanges, in unserem Körper diese musikalische Mathematik der Qualität nicht kennen, nicht erfahren.

In Ihrem Artikel ‚Das Elend des Jazz‘ haben Sie 1979 darüber geschrieben, dass das ungarische Jazz-Leben jahrzehntelang nicht ermutigend war, weil in Ungarn die Welt des Jazz immer noch von Willkür und Verletzlichkeit dominiert wird… Darum sieht es so aus, dass alles beim Alten bleibt: verschollene Musiker, unausgearbeitete Stile, tolerierte, aber blockierte musikalische Vegetation.“ Sehen Sie das immer noch so?

Im Wesentlichen gibt es keine Änderung – allenfalls in den Nuancen, was die Situation – scheinbar – mildert. Auf jeden Fall ist es positiv, dass es immer schwieriger wird, den Menschen vom Guten abzuraten.

Horváth Tamás

 

* Das Konzert fand am 19. März 1982 statt

(Übersetzung: Marianne Tharan Januar 2020)

Anything changed?

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Many music lovers consider György Szabados as a “lone wolf” among the Hungarian jazz musicians, as a “king living in internal exile” within the progressive avant-garde, the free music. I would deny this statement. During the past 20-22 years, Szabados was seldom lonely; young musicians longing for a true creative experience called upon him frequently and joined him. Furthermore, nothing was further away from his nature as arguing with sharp teeth or fighting for the prey. Internal exile? Public-sociologic surveys have established in the last years that he was one of the three most popular jazz musicians, if not the most popular. The public never exiled Szabados, at most he was pushed outside the official “pen” for a short while due to some ignorant or jealous musician colleagues, small-minded music critics, and culture politicians without interest. But all this didn’t discourage him. The 45 year-old composer, pianist, and leader of different music formations is an extraordinary personality in Hungary’s music life. For jazz lovers, he is sometimes too abstract and extreme, the experts of classical music think that his music belongs to who knows where – to a different category. It is true that this music doesn’t fit into any dusty box because it is a profoundly original synthesis, an inimitably lucky mixture of composed music, of contemporary jazz and folk music; in fact a modern contemporary music. But in the middle of his musical meta-language – above all genres – is not the speculative improvisation but the improvisation based on natural musicality and free, floating rhythmic. Also mentally, he is turning towards the totality and ready to absorb the most unusual cultures. However, it remains typically Hungarian in its character; its rhythmic is based upon the parlando rubato of the Hungarian folk singing, of the singsong style, and upon the prosody of the Hungarian language, and of the living speech. Furthermore, it is also emotionally linked to the folk music.

Unusual is the aesthetic diversity and with it, the creative continuity, characteristic of Szabados’ oeuvre. In 1963, he was already one of the first musicians in Europe to experiment with the concept of open music, but not even the grand prix of the San Sebastian jazz festival in 1972 could grant him the support of his Hungarian musician colleagues and of the official professionals. For many years he lived in total exclusion and worked with different partners. Only two LPs were published during those 20 years; in 1975, Az esküvő, [The Wedding] and in 1983, Adyton. In the meantime, such works like Csíki verbunk (Verbunk from Csík) and Katonazene (Soldier music) were composed, as well as the most famous production of the Kortárs Zenei Műhely (Contemporary Music Workshop) under his direction, the Csiga (Snail), and his concert in Győr in 1983* with the famous American saxophonist, Anthony Braxton, although these performances were not recorded. An exiled “puszta-king” would be bitter after facing so many obstacles, but György Szabados believed and still believes in his own musical concept, and the time seems to confirm him. His creative stance is not branded by the state of being offended, but by a Sisyphean attitude in the sense of Camus. We must think of him being happy because he is the kind of man, “for whom the struggle to reach the height is sufficient to fill a man’s heart.” Recently, as if the “ice-cover” around him melted, last year he was awarded with the Liszt prize and finally, after a long time, his second LP Adyton was published.

Has anything changed since, how is your well-being?     

As if we were experiencing some “melting”, a course giving hope; life in Hungary has become somewhat encouraging, even if the worldly tendencies are not the best. For me personally, this means that I can work, compose, give concerts, talk – and most important, I can give pleasure to others – which is already a sign of change. The Liszt prize is a great pleasure because it is the result of the work done. On the other hand, the award does not mean so much for me, but rather it honours the musical trend in which I move, which I represent.

What is so attractive for you in the improvisative-intuitive music, be it jazz or folk music? Finally, playing music from notes is also a kind of improvisation: the fixed, written form must be filled with content every time?

True, playing music from notes is a fantastic task, but improvisation is a creative state, in which the grandiosity of the moment opens always in different dimensions, showing broader and more complete truths which are born only there on the stage, and cannot be repeated again. But I must add: confronting composed and improvisative music is an artificial problem. Both methods complete and overlap each other, they help mutually, they melt into each other in today’s music, at least in excellent works. What is important is how complex and true is the composer’s statement, and whether he expresses this statement with an aesthetic claim, which is worthy of the statement. I don’t believe in the claim that an aesthetic and ethic truth can be accepted only when sustained by sophisticated, artificially blown up composition arguments and methods.

Why did you choose just the parlando rubato as the starting point of your rhythmic?

When listening to a Hungarian folk singer singing a lamentation, a lullaby, or a love song, we notice how he is bending, sliding downwards the melody, as the emotions of the moment require it. The succession of the sounds has a very intimate, very virtuously kept rhythmic, which is based on this intimacy, rich and deeply human. This is a tempting, and at the same time human leading principle to relate different African, Asiatic, East-European rhythms on the basis of traditional archaic and Hungarian foundations. Parlando rubato is a guarantee for an emotionally sincere and true music because it doesn’t tolerate cold, artificial, sophisticated structures.

You have composed a work for the Spring Festival this year: the Ceremony Music (Szertartászene). This is the ritual of an imaginary feast, celebrated in the depth of the soul. In fact, your first LP, The Wedding, and even Adyton, are a kind of higher community ceremony music. Do you believe so much in the power of the rites?

I respect all those who are capable of sharpening their brains in this computerized-digital world, so much that they look down with disdain on feasts and rituals. But I am convinced that with such a mentality nobody can be his own master, or can carry out his will against things and technologies. One has to care for the natural being existing since his birth as an original dowry in himself, only it is not revealed, even more, it is decaying more and more – thus never before has there been such a need for human culture as today. We must decide every day what we consider as right or wrong, intellectual or narrow-minded, egoism or generosity. If ritual exists – and I believe that it exists – then it doesn’t apply to the mystification of the computer, but it refers to the ritual of the forms of our behaviour for the well-being of the community. This rite appears sometimes only in our imagination, in an imaginary time or during an imaginary ceremony, but in the depth of our soul we long for it and we offer sacrifice to it.

The Ceremony Music is full with archaic Far-East influences from China, Japan, Tibet. Why did you reach out so far in time and space?

In nature, everything appears in dual form: man-woman, low-high, positive-negative. There is the outside world and me, thus whatever my thinking capacity can digest, I must accept it. One of the most important references – East and West – these are the two reliable rocks in the world view and mentality, with all their manifestations. We are among them, but our older music traditions, our folk songs, come from the East and not in the sense of the barbaric, but in the sense of a higher order. Slowly, the secrets of the oriental culture reveal themselves: their seeming simplicity turns out to be broader and more complex than we imagined, although we have spoken about it in a derogatory tone for a long time. Since we Hungarians have one ear in the East, we can search in these regions with more plausibility than others. Even today I can hear behind the Hungarian lamentation song the old men in Northern Japan, the Mongols duophone singing, the koboz-player from Kazakhstan, and I could continue for a long time.

Singing is again present in your music after a laps of 15 years…

Singing has again become important for me. I mean, we know nothing about sounds, music, and the harmony which holds the world together. When we don’t know, we don’t experience the vibration of the song – the musical mathematics that exist in our body.

In 1979 you wrote in your article The misery of Jazz on the subject that the Hungarian jazz-life has been discouraging for decades because the world of jazz in Hungary has been dominated by despotism and a condition of helplessness. Therefore, it seems that nothing has changed; forgotten musicians, unelaborated styles, tolerated but obstructed musical vegetation. Do you still see it like that?

Basically, no change has taken place – merely in the nuances, which seemingly tempers the situation. In any case it is positive that it will be more and more difficult to advise man against doing good.

Tamás Horváth

 

* The concert took place 19 March 1982

(Translation by Marianne Tharan, Janury 2020)

Kiegészítő információk: (Related items / ergänzende Informationen):

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audio info liner_notes GSPA1974F   1964; 1974; 1981; 1982: Hungarian Jazz History 8 – György Szabados

audio info liner_notes GSP1983LPF-2   1982: Szabados – Adyton

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   1977-79: Szabados György & Kortárs Zenei Műhely

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audio info    1982: Szabados & Braxton Győrben 1982.

 Liszt Ferenc award (15. March 1983)

 1979: A jazz [dzsessz] nyomorüsága